Konkrete Vertragsabschlüsse hat die Delegation nicht vorzuweisen, aber Senat und Kammer heben die Gespräche mit der Hafengesellschaft Namport in Walvis Bay in Namibia am Ende der Reise als vielversprechend hervor. Das Angebot, ihr in Bremen gratis ein Büro zu überlassen, um eine Zusammenarbeit aufzubauen, sei auf starkes Interesse gestoßen. Namport will den Angaben zufolge in Europa Präsenz zeigen und ist auch mit Hamburg im Gespräch. Namibia sei zudem offenbar bereit, den Betrieb des im Bau befindlichen neuen Hafens für eine Partnerschaft zu öffnen oder ihn sogar ganz auszuschreiben. Sollte es so kommen, wolle Bremen diese Möglichkeit prüfen.
Anknüpfungspunkte gibt es auch, weil sich Bremen und Walvis Bay beide stark auf die weltgrößte Containerschiffreederei Maersk stützen. Wenn der neue Tiefseehafen in Namibia im zweiten Quartal 2019 betriebsbereit sei, sollten die beteiligten chinesischen Bauunternehmen ihn übergeben, sagte ein Namport-Vertreter. Er bestritt die verbreitete Vermutung, dass die chinesische Seite auch den Betrieb übernehmen solle. „Sobald die Chinesen fertig sind, sind sie raus.“ Namibia investiere rund 400 Millionen US-Dollar, davon 30 Prozent aus eigenen Mitteln und 70 Prozent über eine Finanzierung der Afrikanischen Entwicklungsbank. An dem kurzfristig zustande gekommenen Gespräch in Walvis Bay waren neben Sieling und Wirtschaftsstaatsrat Ekkehart Siering auch BLG-Chef Frank Dreeke und der Bremenports-Chef Robert Howe beteiligt.